Freitag, 24. September 2010

Indische Tierklinik II

Da war als erstes eine kleine Ziege auf dem Tisch, sie war am Auge verletzt (Steinwurf eines erzuernten Gartenbesitzer), sie hat jaemmerlich geschrien, fast wie ein Kind, gleichzeitig war eine Frau mit einem Hahn im Raum. Ein Mann mit 4 weissen Kaninchen und einem Meerschweinchen, alle sorgsam in einer Jutetasche transportiert, gesellte sich dazu und vor der Aussentuer stand ein Hundebesitzer. Drei Bauern mit ihren Kuehen warteten draussen. Eine Frau ohne Kuh kam durch den Vordereingang in den Raum und ein weiterer Bauer mit einem 11 Tage alten Kaelbchen war dann irgendwann auch vor der Tuer. Insgesamt befanden sich:
1 Ziege zur Behandlung auf dem Tisch, 1 Hahn auf dem Boden in einer Ecke, 4 Kaninchen und 1 Meerschweinchen auf der Bank und deren Besitzer in dem Raum.

Nachdem der Ziege das Auge gereinigt wurde bekam sie eine Spritze und der Besitzer die 10 Rupeen-Rechnung. Die Augenreinigung wurde von einer "Helferin" und einem "Helfer" erledigt, die Spritze hat der Arzt verabreicht. Die "Helfer" haben keine Ausbildung und koennen/wissen alles nur durch "Learning by doing"


Links, im gruenen Sari, die Helferin, die beiden Maenner sind die Besitzer der Ziege.



Danach waren die Kaninchen dran: okay, jetzt versteh ich kein Tamil und kann das gefuehrte Gespraech zwischen Arzt und Kaninchen/Meerscheinchenbesitzer nicht wiedergeben, es war fuer mich jedoch erstaunlich mit welcher Zielsicherheit der Arzt ohne die Tiere auch nur naeher angeschaut, geschweige denn angefasst zu haben, genau wusste: Pilzinfektion bei allen: Heilmittel eine Tube Salbe und Tschuess.

Das Meerschweinchen hatte kahle Stellen, die man aber nur deutlich sehen konnte, wenn man es gegen den Strich gestreichelt hat. Die Kaninchen hatten kahle Stellen an den Pfoten und das Ganze sah recht schuppig aus.

Jetzt kam der Hahn an die Reihe, er hat den Kamm nicht richtig aufgestellt, wieder durch blosses Hingucken eine Diagnose gestellt und eine Medizin in den Schnabel verabreicht.

Die Frau ohne Kuh hat die Beschwerden ihrer Kuh geschildert und der Arzt hat daraus geschlossen: Wurmbefall. Also Wurmmittel in eine Flasche abgefuellt und schon war auch dieser Frau geholfen bzw. der Kuh.

Nachdem nun alle im Raum befindlichen Tiere und Menschen versorgt waren, konnte der Besitzer mit der indischen Hunderasse (indische Strassentoelle) zur Untersuchung rein. Brownie (Welche Farbe hatte der Hund?) kam auf den Untersuchungstisch und wurde vom Helfer sorgfaellig an den Pfoten abgetastet. Der Besitzer erzaehlte, dass Brownie des oefteren in Steinen buddelt und dann die Vorderpfoten angeschwollen sind und er deswegen auch hin und wider lahmt. Dieser Hund wurde von seinen Besitzern richtig super gepflegt und auch regelmaessig entwurmt und geimpft. Der Helfer teilte seine Diagnose dem Arzt mit und dieser kam dann auch gleich mit zwei Spritzen an. Noch etwas Salbe, welche der Helfer in ein Stueck Plastikfolie, welche der Hundebesitzer eiligst von draussen reinbrachte, schmierte und Brownie war versorgt.

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